„Ja, wenn die Fahnen flattern, rutscht der Verstand in die Trompete“, zitiert Herta Müller ihren Großvater in dem biographischen Gesprächsband.
„Mein Vaterland war ein Apfelkern“, und in diesem Satz gehe es um „Untertänigkeit und Fanatismus“. Sie erzählt darin von ihrer Kindheit in einem Dorf im Banat, ihrer Jugend in einer rumänischen Stadt und dem Überleben in der Ceausescu-Diktatur. „Doch die Trompete blies (sie) nicht“... Am 7. Juni war es uns eine große Ehre, die Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller in unserer Schule zu einem literarischen Abend begrüßen zu dürfen. Die Veranstaltung fand in Kooperation mit der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Stadt Bad Iburg statt. Etwa 350 Besucher, darunter die Schülerinnen und Schüler der Leistungskurse Deutsch, waren von dem Auftritt Herta Müllers restlos begeistert. Es war eine bewegende, nachdenkliche und damit im besten Sinne auch unterhaltsame und berührende, jedenfalls unvergessliche Lesung. Das Gespräch moderierte Ernest Wichner, langjähriger Wegbegleiter schon in Rumänien und ehemaliger Leiter des Literaturhauses Berlin. Herta Müller las zudem Auszüge aus der 2009 preisgekrönten »Atemschaukel«, einem Werk von „gewaltiger Schönheit der Wörter, vom Grauen der Lager“ (Alexander Camman (DIE ZEIT), und aus ihren Textcollagen. In Vorfreude auf dieses literarische Ereignis entstanden im Rahmen eines Workshops mit Eltern, Schülerinnen, Schülern, Lehrerinnen und Lehrern Artboxes und Collagen zu den Werken von Herta Müller. Die im Foyer ausgestellten Exponate fanden großen Anklang bei den Besuchern. Dank gilt allen Förderern und Unterstützern, die diese Veranstaltung ermöglicht haben.